Von Quepos ging es für uns mit dem Bus zurück nach San José. Als wir nach Kuba das erste Mal in San José waren, hatten uns unsere Gastgeber vom Rafting auf dem Río Pacuare erzählt. Dieser Fluss gehört, laut National Geographic, zu den besten Raftingspots der Welt und fließt durch eine wunderschöne Landschaft. Rafting auf dem Río Pacuare gehört daher zu den Top Aktivitäten in Costa Rica und auch wir wollten nicht auf dieses Erlebnis verzichten.
Orga-Tag in San José
Nachdem wir gegen Mittag in San José angekommen waren, haben wir den restlichen Tag genutzt, um uns etwas zu organisieren. Wir hatten Berge an schmutziger Wäsche, da es in den letzten Unterkünften keine Möglichkeit zu waschen gab. Zum Glück konnten wir in unserer Unterkunft in San José kostenlos alles waschen und trocknen.
Unsere Unterkunft haben wir mal wieder über Airbnb gebucht. Dieses Mal hatten wir ein Zimmer in der Wohnung von einem netten Pärchen, mit denen wir uns das Bad geteilt haben. Außerdem haben wir die Zeit genutzt, um unsere Weiterreise zu planen und haben uns einen groben Plan für Nicaragua gemacht.
Auch wenn es sich langweilig anhört, gehören auch solche Tage bei einer längeren Reise dazu. Besonders wenn man, wie wir, meist viel unternimmt und viel unterwegs ist. Dann sind solche Tage wichtig, um den Überblick zu behalten.
Anfahrt zum Río Pacuare
Am nächsten Tag ging es für uns dann auch wieder sehr früh los und wir mussten bereits um kurz nach 6 Uhr am Treffpunkt (einem benachbarten Hotel) sein. Von dort aus ging es mit einem Kleinbus Richtung Osten. Die Fahrt ging durch Nebelwälder und teilweise hat es sehr stark geregnet. Zum Frühstück haben wir an einer Raststätte angehalten und es gab Reis, Bohnen und ein Spiegelei. Dies ist das traditionelle Frühstück der Costa-Ricaner. Uns hat es aber weniger gut geschmeckt…
Nach insgesamt vier Stunden Fahrt sind wir an unserem Startpunkt angekommen und wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Michi und ich hatten Glück und waren in einer Gruppe mit sehr netten anderen Touristen, die auch alle Englisch sprachen. Unser Guide war auch super und zudem der Chef von allen. Dadurch ist unser Boot immer ganz vorne gefahren und hat das Tempo vorgegeben. Ein weiterer Vorteil war, dass bereits alle im Boot schon mindestens einmal davor beim Rafting waren.
Rafting auf einem der besten Raftingflüsse der Welt
Der Río Pacuare hat Stromschnellen der Wildwasserstufe 1-4. Insgesamt gibt es 6 Schwierigkeitsgrade. Rafting auf diesem Fluss ist daher nicht ohne und es ist sehr wichtig auf die Instruktionen der Guides zu hören und diese zu befolgen. Bereits während der Busfahrt wurden uns verschiedene Kommandos erklärt und wir wurden eingewiesen, wie wir uns in bestimmten brenzligen Situationen zu verhalten haben. Als wir auf dem Fluß waren, war das Wasser vergleichsweise niedrig. Dadurch waren die Stromschnellen nicht ganz so reißend. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass das Wasser nicht so tief ist und man sich eher an Steinbrocken am Boden verletzen kann.
Unser Rafting Abenteuer beginnt
Unsere Raftingtour hat in einem ruhigen Abschnitt gestartet und wir haben ein paar der Kommandos geübt. Dazu zählte sich schnell auf die gegenüberliegende Seite zu werfen, falls ein Felsen zu nah kommt oder sich in Sekundenschnelle ins innere des Schlauchbootes zu setzen, um nicht herauszufallen. Mit der Zeit kamen dann immer wieder verschieden schwere Stromschnellen. Wir wurden klitschnass und hatten jede Menge Spaß. Je schwieriger die Stromschnelle desto lauter hat unser Guide uns mit Instruktionen angebellt. Sein großes Ziel war, dass wir nicht kentern und wohlbehalten am Ziel ankommen. Unsere Gruppe wurde die ganze Zeit von zwei Kayakfahrern begleitet. Sollte jemand über Bord gehen oder ein Boot kentern, sollten die Kayakfahrer schnelle Hilfe leisten.
Rafting im Regenwald
Die Raftingtour hat aber nicht nur wegen der spannenden Stromschnellen großen Spass gemacht. Denn zusätzlich waren wir umgegeben von einer unglaublichen Landschaft. Wir sind quasi durch den Regenwald gefahren und um uns herum war es total grün. Auf unserer Strecke sind wir auch an schönen und teilweise richtig hohen Wasserfällen vorbei gepaddelt. Wodurch das Rafting zu einem wunderschönen Naturerlebnis wurde, bei dem wir auch viele verschiedene Vögel beobachten konnten.
Zu unserer Freude hat es, so lange wir auf dem Fluss waren, auch gar nicht geregnet. Wobei das auch nicht so schlimm gewesen wäre, da man sowieso total nass wurde. Da der Fluss auch zwischen den Stromschnellen recht schnell war mussten wir außer während der Stromschnellen kaum paddeln und konnten die Natur richtig genießen.
Rafting – Wildwasserstufe 4
Die letzte Stromschnelle war die schwerste. Unser Guide hat uns jedoch super koordiniert und dadurch manövriert. Direkt dahinter hat unser Boot gewartet und wir haben die anderen beobachtet. Es passiert wohl regelmäßig, dass an dieser Stelle Boote kentern. Sollte ein Boot aus unserer Gruppe kentern, sollten wir als Rettungsboot fungieren.
Als sich das letzte Boot der Stromschnelle näherte, meinte unser Guide das sie auf jeden Fall kentern würden, da sie nicht richtig paddeln und es so nicht klappen würde. Die Spanier hören wohl öfter mal nicht auf die Kommandos ihres Guides :-D. Wir waren also in Alarmbereitschaft und es kam, wie es kommen musste, und das Boot kippte. Einer der Insassen landete im Wasser und hat die Stromschnelle ohne Boot durchquert. Er war so schnell, dass er direkt an unserem Boot vorbei sauste und unser Guide nur noch „Man in the water“ brüllte. Er wurde dann vom nächsten wartenden Boot aufs Boot gezogen und hatte sich zum Glück nicht verletzt.
Boot in Not
Von dem in Schieflage geratenem Boot war eine weitere Frau ins Wasser gefallen und in der Stromschnelle gefangen. Auch das Boot kam nicht von der Stelle. Von unserem Standpunkt konnte man nicht viel sehen, es trieben nur immer wieder Paddel den Fluß hinunter. Wir merkten, dass unser Guide nervös wurde. Die Situation dauerte zu lange und das Boot und die Frau benötigten dringend Hilfe. Es kam dann ein weiterer Guide in unser Boot und mit voller Power sind wir direkt an der Stromschnelle auf die andere Seite des Flusses gepaddelt. Die Guides (und auch wir) haben mit voller Anstrengung gepaddelt, da der Fluss an dieser Stelle reißend schnell war und wir nicht abtreiben durften.
Am anderen Ufer konnten wir dann anlegen und aussteigen und beide Guides haben dem anderen Boot geholfen. Kurze Zeit später hatte es dann auch das letzte Boot inkl. der Frau, die es inzwischen aus dem Wasser geschafft hatte, durch die Stromschnelle geschafft. Wir und andere Boote hatten in der Zwischenzeit die Paddel einfangen können und so konnte es dann weiter gehen.
Es war ein spannendes Erlebnis!
Nach diesem Abenteuer hatten wir es dann aber auch fast geschafft. Es gab nur noch einen ruhigen Abschnitt durch den wir gepaddelt sind und uns auch neben dem Boot im Wasser treiben lassen konnte. An unserem Ziel angekommen gab es zu Stärkung Mittagessen. Dieses Bestand aus Reis, Bohnen, Fleisch und Salat und war damit ein klassisches Casado. Allerdings konnte uns auch dieses Essen nicht begeistern und es war eine eher trockene Angelegenheit. Die Casados davor fanden wir eigentlich immer lecker, aber diese Gaststätte war einfach ziemlich mies. Während des Rafting wurde an verschiedenen Stellen Fotos gemacht, die man dann nach dem Essen erwerben konnte.
Wir haben die Tour über Exploradores Outdoors gebucht und wie alles in Costa Rica war es sehr teuer. Pro Person haben wir 100€ für die Ganztagestour gezahlt inklusive Essen & Transport. Abgesehen vom Essen waren wir auch sehr zufrieden. Wir hatten jede Mende Spaß, die Guides haben gutes Englisch gesprochen und hatten Ahnung von dem, was sie tun. Zur Sicherheit waren wir übrigens die ganze Zeit mit Helm und Schwimmweste ausgestattet und alles war in einem guten Zustand.
Was wir gerne vorher gewusst hätten
Die Tour konnte von verschieden Orten in Costa Rica unternommen werden, d.h. nicht nur von San José aus. Es wurden auch Touristen in La Fortuna, Monteverde oder Puerto Viejo abgeholt und Abends wieder dorthin gebracht. Somit konnte man den Rafting auch als Shuttle nutzen.
Man hätte sich beispielsweise in San José abholen und Abends nach Puerto Viejo bringen lassen können. Die Busse waren auch groß genug, um sein ganzes Gepäck mitnehmen zu können. Während des Raftings wurden sie an einem gesicherten Ort abgestellt und alle Sachen konnten im Bus gelassen werden. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir das Rafting an einem anderen Tag gemacht und zusätzlich als Transport genutzt. Dadurch sparrt man sich Transportkosten und die 100€ relativieren sich wieder etwas.
Außerdem wurden wir gewarnt keine Kameras mitzunehmen, da diese wohl oft verloren gehen. Allerdings wäre es kein Problem gewesen die GoPro mitzunehmen, da man diese einfach am Helm hätte befestigen können. Das hat uns im Nachhinein sehr geärgert, da wir keine eigenen Bilder machen konnten.
Newsletter
Habt ihr schon gesehen, dass wir seit kurzem einen Newsletter eingerichtet haben? Meldet euch hier an, um keine neuen Beiträge von uns zu verpassen!
Hier könnt ihr über unsere bisherigen Erfahrungen in Costa Rica lesen:
1.) San José & La Fortuna
2.) Monteverde
3.) Sámara
4.) Quepos
Das hört sich echt nach nem super Abenteuer und ner ziemlich rasanten Fahrt an ?? Das will ich auch unbedingt mal ausprobieren! ? In Costa Rica war es uns leider etwas zu teuer – doch liest sich so, als hätte es sich definitiv gelohnt ?
Das war der absolute Hammer 🙂
Wir können es euch wirklich nur empfehlen.
Auch in Ecuador in Banos soll das möglich sein, vielleicht schafft ihr es ja dort!