Was liest man nicht alles Übles über Kolumbien. Alleine die Seite des auswärtigen Amts gibt einem doch schwer zu denken, ob man wirklich in dieses Land Reisen will. Unzählige Landminen, bewaffnete Überfälle auf Touristen sowie Entführungen wären wohl keine Seltenheit. Doch alle Reisenden, die wir bisher getroffen hatten und in Kolumbien waren, berichteten total begeistert von diesem Land. Deshalb wollten wir uns mal wieder ein eigenes Bild machen. Wir können Vorurteile sowieso nicht leiden! Deshalb war unser erstes Ziel in Kolumbien: Medellín!
- Wie sicher ist Medellín?
- Mobiles Netz in Kolumbien
- El Poblado – das Touristenviertel
- Communa13 – das einstmals gefährlichste Viertel der Welt
- Medellíns Streetart
- Die berühmten Escalators der Commmuna13
- Tiefe Einblicke in das Leben eines Locals
- Airbnb Experiences – unsere Erfahrungen
- Free Walking Tour Medellín
- Medellín – eine aufstrebende Stadt
- Pablo Escobar
- Guatapé und El Peñol
Geflogen sind wir also von Panama City nach Medellín. Der Flughafen wirkte erstmal wie jeder andere auch auf uns. Nichts besonders. Naja vielleicht das kostenlose, unbegrenzte WiFi – eine wirkliche Besonderheit! (Das sollte doch eigentlich selbstverständlich sein heutzutage…) Da das auswärtige Amt davon abrät mit den öffentlichen Taxis zu fahren, nutzten wir Uber. Dies gilt als sicherste Möglichkeit des Transports. Kaum bestellt, war unsere volltätowierte Fahrerin auch da. Wir dachten zugegebenermaßen zuerst auch, dieser Frau will man nachts alleine wohl eher nicht begegnen. Auf den zweiten Eindruck war diese so unglaublich lieb und wollte uns so viel möglich über ihre Stadt erzählen. Da wir immer noch nur „pocito español“ sprechen, fand die Konversation hauptsächlich mit Google Translate statt. Sie gab uns Empfehlungen für verschiedene Ausflüge, die wir unbedingt machen sollten. Angekommen bei unserer Unterkunft, wartete die Dame sogar so lange bis wir im Haus verschwunden waren. Soviel zum Thema Vorurteile.
Wie sicher ist Medellín?
Da wir uns bezüglich der Sicherheit in Medellín unsicher waren, haben wir zunächst eine relativ teure Unterkunft (42€ p. N.) geleistet. Es sollte eine „Penthouse“-Wohnung sein. Drin angekommen, waren wir relativ ernüchtert über die Ausstattung. Hier konnte augenscheinlich jemand hervorragende Bilder schießen. Versteht mich nicht falsch – die Wohnung war absolut in Ordnung, nur wir hatten sehr hohe Erwartungen gehabt. Die Unterkunft lag im Viertel „El Poblado“ was gemeinhin als das sicherste für Touristen gilt. Hier gibt es unzählige Restaurants, Bars und kleine Lädchen mit selbstgemachten Dingen.
Da unsere Simkarten aus Costa Rica nur in Zentralamerika funktionierten, haben wir uns direkt nach unserer Ankunft auf die Suche nach einer entsprechenden Karte gemacht. Wir stießen schnell auf einen sog. „Exito“-Supermarkt. Ein riesengroßes Ding! Dort gab es absolut alles zu kaufen. Vom Kaugummi über HiFi-Anlagen bis hin zur maßgefertigten Massivholzplatte. Schnell entdeckten wir dort dann auch einen Stand für Simkarten. Eigentlich wollten wir gerne zum Anbieter „Claro“, weil dieser das beste Netz haben sollte.
Simkarte von Exito
Das Angebot im Supermarkt war aber unschlagbar. Wir haben zusammen umgerechnet knapp 15 € bezahlt. Ich habe eine Karte mit 2 Gigabyte Datenvolumen gekauft und Eva eine mit einem 1 Gigabyte. Das besondere war aber, dass man noch an einem Glücksrad drehen konnten, an welchem man nur gewinnen konnte! 😀 Ich hab dort mein Datenvolumen verdoppelt und Eva hat ein weiteres Gigabyte dazugewonnen. Kurz die Karten im Handy gewechselt und wir hatten direkt wieder Internet. Da waren wir direkt mal glücklich, wie einfach und unkompliziert das geklappt hatte.
Wir hatten dann über Tripadvisor noch gelesen, dass es einen sehr guten Döner geben soll in der Stadt. Also sind wir direkt mal hin! Und was soll ich sagen – der Döner war schon ziemlich gut! Zwar kommt er nicht an einen wirklich guten aus Deutschland ran, aber nach all den Reis&Bohnen der letzten Wochen kam diese Abwechslung doch sehr gelegen. Allgemein ist Döner eines der Dinge, die mir tatsächlich am meisten fehlen!
El Poblado – das Touristenviertel in Medellín
Den Rest des Tages sind wir nur noch ein bisschen durch die Straßen von „El Poblado“ geschlendert und waren sehr angenehm überrascht. Von Unsicherheit oder Gefahr war nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil – das Leben auf der Straße floriert! Man fühlt sich einfach direkt wohl! Überall lachen die Menschen, man hört Musik aus den verschiedenen Lokalen und allgemein herrscht einfach eine schöne Grundstimmung. Da der Tag schon ziemlich fortgeschritten war, sind wir zurück zur Unterkunft, haben uns noch einmal frisch gemacht und sind im Anschluss zu einem netten kleinen Italiener um die Ecke essen gegangen. Medellín gilt übrigens als Stadt des ewigen Frühlings – hier herrschen das gesamte Jahr 25 Grad Celsius. Ein Träumchen!
Communa13 – das einstmals gefährlichste Viertel der Welt!
Für den darauffolgenden Tag hatten wir etwas ganz besonderes geplant: Eine Grafiti-Tour durch die Communa13. Das einstmals gefährlichste Viertel der ganzen Welt. Wir hatten diese Tour über Airbnb-Experiences gebucht und hatten somit die Möglichkeit direkt mit einem der Locals durch das Viertel zu gehen. An dieser Stelle auch die dringende Empfehlung: Macht diese Tour nur mit den Locals!!! Alles andere kann bis zum heutigen Tag noch gefährlich sein. Aber die Locals bezahlen Schutzgeld an die Banden in der Umgebung -dazu aber mehr an späterer Stelle.
Für die Tour haben wir uns an der Bahnstation „San Javier“ getroffen. Da wir etwas zu früh dran waren, haben wir noch etwas Obst und jeder ein Brötchen mit Käse gekauft. Das Obst war lecker und die Brötchen der absolute Reinfall. Als unsere Gruppe, welche aus 6 Teilnehmern bestand, dann vollständig war, ging es mit dem Bus weiter zur Communa13. Dort angekommen konnte man sofort die unzähligen Grafitis an den Wänden sehen.
Medellín und seine Straßenkunst ist einzigartig!
Die Tour führte uns vorbei an vielen Gemälden, immer höher in das Viertel. Man muss dazu sagen, dass hier nicht einfach nur etwas hingeschmiert wurde, oder ein paar schöne Bilder gesprayt wurden. Nein! Hier kann man die Kunst der besten Steetartists der Welt begutachten! Fast alle Murals (so nennen sich künstlerische Bilder in der Graffitikunst) haben auch eine tiefere Message. In der Regel geht es dabei um die blutige Vergangenheit des Viertels, korrupte Politiker oder die Diskriminierung Farbiger.
Unser Tourguide wurde während unserer Tour auch ständig von den dort lebenden Menschen mit Handschlag, Umarmung oder lauten Zurufen begrüßt. Er war dort definitiv ein bekannter Mann! Nach einigen weiteren Diskussionen über die Kunstwerke machten wir einen kurzen Stop in einer kleineren Eisdiele. Hier hatten wir sehr leckeres Mango-Maracujaeis bekommen. Als Teil der Tour versteht sich, denn innerhalb der Eisdiele war ebenfalls ein total beindruckendes Mural zu sehen.
Mit den Rolltreppen durch die Communa13 in Medellín
Weiter ging es mit den Escalators (Rolltreppen, welche erst im Jahr 2011 eröffnet wurden) weiter nach oben ins Viertel. Die Bau dieser Rolltreppen war ein großer Meilenstein für Medellín, da die weit entfernten Viertel so viel einfacher in die Stadt gelangten. Warum das so ein wichtiger Wendepunkt für die Stadt war, könnt ihr etwas weiter unten lesen. Jedenfalls gelang man tiefer in das Viertel und man merkte schon, dass es hier auch unangenehm werden könnte. Wir haben sehr viele Hunde gesehen. Allesamt richtige Kampfhunde. Unser Guide hat uns auch davon abgeraten die Tiere zu streicheln, da diese wohl oft sehr aggressiv abgerichtet werden. Sehr traurig für uns, da wir uns doch sonst keine Gelegenheit entgehen lassen, jegliches Tier mit einer Streicheleinheit zu versorgen.
Auch kann man hier an vielen Stellen Einschusslöcher sehen, die von der Bandenkriminalität herrühren. Trotzdem merkt man die positive Stimmung. Überall gibt es etwas zu sehen. Seien es die Graffitis, Break-Dancer die auf der Straße performen oder einfach nur der schöne Ausblick von oben auf ganz Medellín. Da der Tourismus in Kolumbien noch nicht sonderlich ausgeprägt ist, wird man von den Locals sehr oft neugierig beäugt! Von manchen relativ schüchtern und von anderen völlig offensichtlich.
Tiefe Einblicke in das Leben der Locals
Zum Ende der Tour lud uns unser Guide noch zu sich nach Hause ein. Er lebte am Rande des Viertels gemeinsam mit seiner Frau. Das kleine Häuschen war nett eingerichtet. Er wollte uns noch einmal die Möglichkeit geben, völlig offen über alles zu reden und meinte das wäre ggf. auf der Straße keine gute Idee. Nach einigen Fragen über seine Zukunftspläne und wie es so ist in diesem Viertel heute zu leben, kamen dann sehr ehrliche Antworten.
Er sagte uns, dass das Leben hier hart ist und sie wöchentlich ein Schutzgeld von ca. 20€ an die jeweils kontrollierende Gang abdrücken müssen. Und so geht es allen Häusern. Wir haben dann auch gefragt, was passiert wenn man sich weigern würde. Er meinte dazu nur, dass sie das nicht herausfinden wollen und keiner der Menschen, die dort leben, so dumm wäre, sich der Gebühr zu verweigern. Diese Aussage fanden wir ziemlich heftig. Hatten wir doch nie, bewusst, Menschen kennengelernt, die wirklich um Schutzgeld erpresst wurden.
Unser Guide teilte uns jedenfalls mit, dass er und seine Frau absolut alles Geld sparen, was sie können, um möglichst bald nach Kanada auswandern wollen. Sobald sie das nötige Kleingeld dafür haben. Er erzählte auch noch darüber, wie er sich fast selbst einer der Gangs angeschlossen hatte, wie früher Drogen auch sein Leben beherrscht haben etc.. Es war, bis heute, ein großes Highlight unserer Reise. Selten haben wir einen so tiefen Einblick in das Leben bekommen.
Airbnb-Experiences – ganz besondere Erfahrungen!
Wir können euch diese Erfahrung sehr ans Herz legen. Ganz allgemein waren unsere Erfahrungen mit Aribnb-Experiences bisher der absolute Wahnsinn. Deutlich besser als von großen Touragenturen organisierte Touren und Ausflüge. Einfach weil der private Guide von Aribnb auf eine gute Rezension und somit eine gute Erfahrung der Teilnehmer angewiesen ist. Nach der Tour sind wir noch ein bisschen durch Downtown geschlendert und haben die Stadt auf eigene Faust erkundet. Wir haben an dieser Stelle auf die Fahrt mit dem Cable-Car verzichtet, da man von der Communa13 einen sehr ähnlichen Blick auf die Stadt hat.
An dieser Stelle sei übrigens auch mal erwähnt, dass wir uns in Medellín nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt haben. Die Metro ist, unserer Erfahrung nach, absolut sicher. Wir hatten keinerlei das Gefühl in Gefahr zu sein, oder das uns jemand beklauen wollte. Auf euer Hab und Gut passt ihr am besten aber trotzdem besonders auf. Wie immer gilt – better safe then sorry.
Die Metro ist auch super günstig und hat für uns beide zusammen immer 5100 COP gekostet, was etwas weniger als 1,50€ entspricht. Man kann dann so lange in der Metro hin- und herfahren bis man wieder aus der Metro rausgeht. Super günstig also!
Free Walking Tour Medellín
Am Nächsten morgen haben wir – wie eigentlich immer – einmal mehr die „Free-Walking-Tour“ in Angriff genommen. Wir finden es einfach praktisch, da man nach diesen meist einen besseren Überblick und eine genauere Orientierung innerhalb der Stadt hat. Tatsächlich müssen wir an dieser Stelle auch vorwegnehmen: die Free-Walking-Tour in Medellín war eine der Besten, die wir jemals besucht haben. Und wir haben wirklich schon sehr viele weltweit wahrgenommen. Aber unser Guide war ein absolut lustiger Kerl, der sehr interaktiv mit dem großen Publikum agiert hat. Zunächst waren wir etwas abgeschreckt von der Größe der Gruppe, aber der Guide hatte dann glücklicherweise auch noch ein Mikrofon und eine portable Minibox dabei. Entsprechend konnte man jederzeit gut zuhören.
Während der Tour haben wir sehr viel über die Geschichte der Stadt und ihre Bedeutung in der Drogenkriminalität gelernt. Tatsächlich galt Medellín für längere Zeit als die gefährlichste Stadt der ganzen Welt. Dies lag vor allem an den korrupten Politikern, den Drogenkartellen sowie den linken paramilitärischen Truppen. Dieser gefährliche Cocktail aus unterschiedlichen Interessengruppen führte zu einer sehr blutigen Vergangenheit. Besonders traurig ist, dass sehr viele Unbeteiligte dabei ums Leben gekommen sind. Da es an dieser Stelle zu weit geht, über die ganze Geschichte des Viertels zu sprechen, könnt ihr hier mehr zu den Hintergründen erfahren. Besonders interessant ist die „Operation Orion“ und wie sich in dieser Nacht die Ereignisse zugespitzt hatten.
Medellín – eine Stadt auf dem aufsteigenden Ast
Heute gilt die Stadt als einer der modernsten und fortschrittlichsten der Welt. Das liegt nicht daran, dass die Technologie hier so besonders weit entwickelt ist, sondern viel mehr am Ideenreichtum und dem extremen Wunsch nach Veränderung. Deshalb hat die Stadt den Titel für die „innovativste Stadt der Welt 2013“ gewonnen im direkten Kampf gegen New York City und Tel Aviv. Dieser Titel wurde im Wesentlichen für die „Escalators“ in der Communa13 verliehen.
Im Gefährlichsten Viertel der Stadt wurden hier die, oben bereits angesprochenen, Rolltreppen angebracht, die das schlecht erreichbare Viertel nun viel einfacher mit der Innenstadt verbanden. Auch das gesamte Metro-Netz ist ein Grund dafür. Denn dieses gibt es erst seit knapp 25 Jahren. Man muss sich mal vorstellen, dass es in dieser Millionen Metropole davor noch keine ernstzunehmenden öffentlichen Verkehrsmittel gab!
Kolumbianisches Essen ist nicht so ganz unser Fall…
Wir hatten auch die Möglichkeit diverses kolumbianisches Streetfood zu testen. Wir gingen also zu dem, laut unserem Guide besten, Empanada-Stand und versuchten dort die klassische Variante mit Reis und Rinderhackfleisch. Es war sehr lecker, allerdings auch super fettig, wie übrigens so ziemlich jegliches Essen in Kolumbien. Die Portionen sind rießig und meist ist das Essen auch sehr ungesund. Rückwirkend betrachtet, fanden wir das Essen in den meisten anderen Ländern auch besser.
An vielen Stellen der Tour wurde auf blutige und düstere Ereignisse der Vergangenheit verwiesen. Es ist schon erschreckend was die Leute dieser Stadt in den vergangenen Jahrzehnten durchmachen mussten. Der damals größte und bekannteste Drogenbaron – Pablo Escobar – war seinerzeit einer der Hauptgründe für die dramatische Situation Kolumbien. Er hatte erstmals alle Drogenkartelle an einen Tisch gebracht und hat somit ein Imperium geschaffen. Da er sich für die Bürger von Medellín aber auch teilweise einsetzte und Schulen, Unterkünft etc. baute, spalteten sich die Gemüter.
Überwiegen die guten oder die schlechten Taten?
Bis heute sind die Leute geteilter Meinung, ob Escobar ein Fluch oder ein Segen für das Land war. Wir müssen an dieser Stelle aber dazu sagen, dass die meisten Menschen, die wir getroffen haben, ihn für seine Taten gehasst haben. Aus diesem Grund hat unser Tourguide zwar oft über Escobar gesprochen, jedoch niemals seinen Namen ausgesprochen. Er bezeichnete ihn immer nur als „The Guy“. Aber gut, jeder weiß von wem die Rede ist. Dieser Mann ist schließlich bis heute daran Schuld, dass Kolumbien stets mit Drogen in Verbindung gebracht wird.
Hierzu ergänzte unser Guide auch noch, dass Kolumbien zwar der größte Produzent von Kokain ist, hier allerdings nahezu keine Nachfrage besteht. Diese kommt aus den USA und Europa. Und solange eine Nachfrage besteht, solange wird es auch ein Angebot geben, das diese bedient. Das lernten wir schon in den ersten Stunden unseres VWL-Studiums.
Netflix – Narcos
An dieser Stelle möchte ich auch noch ein paar Worte zur (inzwischen schon) Kultserie “Narcos” loswerden. Den Kolumbianern selbst schmeckt es nämlich gar nicht, wie Pablo Escabor hier in einer pop-kultur-mäßigen Art und Weise dargestellt wird. Als ob so zu sein etwas “cooles” wäre. Ein eiskalter Mörder zu sein, der gnadenlos Kinder und Frauen für seine Zwecke zur Strecke bringt, ist allerdings nicht sonderlich cool. Finde ich zumindest. Und auch die Kolumbianer nicht. Umso mehr verärgert es die Leute, wenn sie Touristen mit T-Shirts und Escobars Gesicht darauf sehen. Ich hatte mir davor überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, bin aber froh, dass es thematisiert wurde. Wen es an dieser Stelle interessiert, ob die Serie realitätsgetreu ist – die Leute sagten uns nein. Der Darstelller für Escobar kommt sogar aus Brasilien und hat nichtmal einen kolumbianischen Akzenzt. Soviel zur Authenzität. Schade eigentlich, aber eine spannende Serie bleibt es trotzdem! 😉
Neugierige Locals
Unser Guide klärte uns auch über die Neugier der Kolumbianer auf. Er sagte uns bereits am Anfang der Tour, dass diese so neugierig sind, dass sie sich zwischen unsere Gruppe drängen würden, um zu sehen, was hier vorgeht. Wir hielten das für übertrieben! Es dauerte allerdings nicht lange, bis sich die ersten Menschen durch unsere Gruppe durchschoben und genau beobachteten was hier passiert.
Die meisten Kolumbianer, besonders die älteren, sprechen auch kein Englisch und können somit nur erahnen worum es geht. Besonders lustig fanden wir, dass sogar die Polizei genauso war und diese plötzlich heimlich lauschten :-D! Noch lustiger war allerdings, dass sich die Kolumbianer wohl gerne in der Größe vergleichen mit den Ausländern. Also stellen sie sich direkt neben dich und legen dir fast schon den Kopf auf die Schulter, da sie im Allgemeinen doch etwas kleiner waren!
Mein erster Frisuerbesuch auf unserer Reise
Nach der Tour sind wir noch zum Frisuer gegangen. War mal wieder Zeit für mich. Das einzige Problem war, dass der Friseur kein Englisch sprach und ich kein Spanisch. Also verständigte ich mich mit Händen und Füßen. Als ich nach ca. 20 Minuten fertig war, sah ich kein bisschen anders aus! Na gut ist etwas übertrieben, aber wirklich viel abgeschnitten wurde nicht. Wir sind dann noch zurückgelaufen in unser Viertel, da wir noch ein Stativ für unsere Kamera auf dem Weg kaufen wollten. Dabei kamen wir dann auch durch einen Stadtteil, der weniger einladend war. Wir sahen einige verwirrte Menschen, die wohl dem weißen Pulver zum Opfer geworden waren.
Allgemein gibt es ganz sicher auch Ecken in Medellín, in die man sich besser nicht verirrt. War aber halb so schlimm, wir kamen gut an und wurden auch nicht angesprochen oder ähnliches. Nur das Straßenbild war eben nicht so einladend. Wir waren dann noch eine „deutsche Currywurst“ essen, da das Restaurant auf Trip-Advisor ganz gute Bewertungen hatte. Lasst es. War so ziemlich die mieseste Wurst die wir je hatten!
Guatapé: El Peñol – Ein Tagesausflug von Medellín
Für unseren letzten Tag in Medellín hatten wir uns für einen Ausflug nach Guatape entschieden. Guatape ist eine kleine Stadt. Besonders bekannt für den El Peñol . Dies ist ein kleiner steiler Fels, von welchem man einen unglaublichen Ausblick über die vielen angrenzenden Seen hat. Davor gilt es allerdings erstmal ca. 700 Stufen zu erklimmen.
Mein Gott war ich fertig, als wir oben angekommen sind. So viele Stufen habe ich mir davor in meinem Leben noch nicht angetan, aber was tut man nicht alles für eine tolle Aussicht. Diese war auch tatsächlich atemberaubend! Das war wohl bis zu diesem Zeitpunkt der schönste 360° Ausblick den wir bisher jemals auf unserer Reise hatten. Der Eintritt für diesen Spaß hat übrigens 18.000 COP pro Person gekostet, also ungefähr 5€. Der Bus vom Nordterminal in Medellín hat ebenfalls 18.000 COP gekostet.
Guatapé – Ein bunter Ort!
Nachdem wir die vielen Stufen wieder runtergeklettert sind, sind wir mit einem kleinen TukTuk für 12.000 COP in die Stadt Guatape gefahren. Ein kleiner aber sehr bunter Ort! Wir sind eine Weile durch die farbenfrohen Gassen gelaufen und haben uns ein hausgemachtes Eis gegönnt. Die Stadt ist relativ klein und meiner Meinung nach braucht man hier nicht mehr als 2-3 Stunden. Viele sagten uns, dass sie dort auch übernachten. Das kam für uns nicht in Frage, denn im Endeffekt liegt hier schon ein wenig der Hund begraben. Für uns ging es deshalb mit dem Bus wieder zurück nach Medellín und zurück zur Unterkunft. Denn am nächsten Tag ging unser Flieger nach Cartagena.
Halbwegs ausgeschlafen ging es mit einem Uber wieder an den Flughafen in Medellín. Wir hatten einen langen Tag am Flughafen vor uns, denn unser Flieger ging erst um 19:00 Uhr. Aus der Wohnung mussten wir allerdings bereits um 11 Uhr. Entsprechend haben wir die Zeit genutzt und haben am Flughafen etwas am Blog gearbeitet und Videos geschnitten. In Kolumbien gibt es nämlich unbegrenztes WLAN an allen Flughäfen. Davon könnten sich andere Länder gerne mal ‘ne Scheibe abschneiden.
Seid ihr schon einmal in Kolumbien gewesen? Wie waren eure Eindrücke vom Land? Erzählt uns gerne etwas dazu in den Kommentaren.
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2 Antworten auf „Medellín – eine Stadt geprägt durch ihre blutige Vergangenheit!“