Um in Costa Rica einreisen zu dürfen, benötigt man ein Ausreiseticket. Somit mussten wir uns bereits auf Kuba entscheiden, wie lange wir in Costa Rica bleiben möchten. Wir haben uns für 18 Tage und ein Busticket nach Nicaragua entschieden. Ist man einmal in Costa Rica eingereist, interessiert das Datum auf dem Ticket nicht mehr und man kann es auch verfallen lassen, solange man nicht länger als 30 Tage im Land bleibt. Nach Samara hatten wir noch fünf verbleibende Nächte in Costa Rica bis zu unserer Weiterfahrt. Diese wollten wir nutzen, um nach Quepos zu fahren und den Manuel Antonio Nationalpark zu besuchen.
Ankunft in Quepos
Von Samara ging es daher mit dem Bus über San José nach Quepos. Ingesamt haben wir ca. neun Stunden gebraucht und sind erst abends in unserer Unterkunft angekommen. Wieder einmal haben die öffentlichen Verkehrsmittel ohne Probleme funktioniert. Man braucht zwar sehr lange, allerdings kommt man auch günstig durch das Land. Dort angekommen haben wir festgestellt, dass der Nationalpark am morgigen Tag (wie jeden Montag) geschlossen hat! Was für eine Enttäuschung, schließlich waren wir dafür so lange unterwegs gewesen. Zum Glück hatten wir zwei Tage in Quepos eingeplant und brauchten nur einen Plan B für den nächsten Tag.
Da unsere Unterkunft leider etwas außerhalb gelegen war, haben wir uns auf Anraten unseres Gastgebers ein Uber bestellt, um in die Stadt zu kommen. Die Stadt sah sehr verlassen aus und die meisten Läden und Restaurants hatten zu, was wohl daran lag, dass Sonntag war. Nachdem wir bei Subway zu Abend gegessen hatten, haben wir uns sehr spontan für eine Ganztagestour für den nächsten Tag entschieden.
Ganztagestour “Nature Secrets Quepos”
Die Tour haben wir über Airbnb Entdeckungen gebucht. Wir waren richtig froh, dass unser Guide auch so kurzfristig Zeit hatte und die Tour stattfinden konnte. Am nächsten Morgen wurden wir bereits um 8 Uhr an unserer Unterkunft abgeholt. Außer uns hat noch eine alleinreisende in den Staaten lebende Mexikanerin an der Tour teilgenommen. Somit waren wir ingesamt zu viert und die Tour war dadurch sehr privat. Da wir alle noch nicht gefrühstückt hatten, ging es zunächst zum Hostel von unserem Guide, wo er uns frisches Obst und selbst gebackenes Bananenbrot anbot. Kurze Zeit später haben wir uns dann auf den Weg zum Wasserfall gemacht.
Obst direkt vom Baum – frischer geht´s nicht!
Auf dem Weg dorthin haben wir zuerst an einem schönen Strand für ein paar Bilder angehalten und unser Guide hat uns Mangos direkt vom Baum geholt. Er hat einfach einen dicken Stock in den Baum geworfen, wodurch die reifen Mangos runter gefallen sind. Das waren die leckersten Mangos, die wir je gegessen haben! Mit den Fingern haben wir die Schale entfernt und dann einfach das Fruchtfleisch vom Kern gegessen. Frischer geht es gar nicht und genau so hat es auch geschmeckt 🙂
Schließlich ging es weiter mit dem Auto und wir haben unterwegs ein weiteres Mal angehalten, um bei einem kleinen Marktladen frisches Kokoswasser zu trinken. In die gekühlten Kokosnüsse wurde vor unseren Augen ein Loch gebohrt und wir haben das Wasser direkt aus der Nuss getrunken. Für mich war es das erste Kokoswasser überhaupt und ich war überrascht, wie gut es schmeckt. Es war total erfrischend! Schließlich hat unser Guide eine Kokosnuss auch aufgeschlagen und wir haben noch das Fruchtfleisch gegessen. Das ist viel weicher gewesen, als wir es aus Deutschland kennen und war ein richtiger Genuss!
Nauyaca Wasserfall
Gut gestärkt sind wir kurze Zeit später am Eingang zu den Wasserfällen angekommen. Der Eintrittspreis war bei der Tour enthalten. Mit dem Auto sind wir deutlich weiter als die Besucherparkplätze in Richtung Wasserfall gefahren und haben es irgendwo im nirgendwo abgestellt. Von dort aus ging es dann zu Fuß weiter. Die Wanderung war ziemlich anstrengend. Dies lag zum einem an dem heißen und schwülen Wetter. Zusätzlich war der Weg ein hoch und runter.
An einem kleinen Restaurant haben wir kurz Pause gemacht und konnten unsere Wasserflaschen kostenfrei auffüllen. Unser Guide kannte die Inhaber und hat uns im Garten frische Sternfrüchte vom Baum gepflückt. Diese waren wieder unglaublich lecker und total erfrischend! Genau das Richtige, das wir bei der Anstrengung brauchten.
Die Anstrengung hat sich gelohnt
Weiter ging’s! Der Weg wurde immer steiler und anstrengender. Am Ziel angekommen, waren wir sehr froh es geschafft zu haben. Der Wasserfall entschädigte aber komplett für jegliche Anstrengung. Dort war es wunderschön und man konnte bis direkt unter den Wasserfall klettern/schwimmen. Das haben wir natürlich auch direkt gemacht!
Während Michi bis zum Wasserfall geklettert und dann ins Wasser gesprungen ist, bin ich lieber so ins Wasser gegangen und dann zum Wasserfall geschwommen. Unser Guide hat sich direkt unter einen sehr dicken Wasserfallstrahl gesetzt und sich den Rücken massieren lassen und meditiert. So hatten wir viel Zeit und konnten den tosenden Wasserfall richtig genießen und ein paar schöne Videos mit Michis GoPro aufnehmen.
Als wir bereit waren zum Aufbruch, ging es zunächst zurück zum Auto. Der Rückweg war fast ebenso anstrengend wie der Hinweg. Am Auto angekommen gab es erstmal eine frische Ananas für uns zur Stärkung. Das Obst in Costa Rica ist einfach um Welten besser als das, was wir aus Deutschland kennen. Jede Frucht schmeckt so viel intensiver und ist einfach nur lecker!
Mittagessen bei einer indigenen Familie
Schließlich ging es weiter zum Mittagessen zu einem kleinen Restaurant, das von einer indigenen Familie betrieben wird. Das Restaurant liegt so versteckt und fernab von jeglicher Zivilisation, das es von Touristen kaum gefunden werden kann. Zu Essen gab es ein Casado. Dies ist ein typisches costa-ricanisches Gericht, welches aus Reis, Bohnen, verschiedenen Salaten und Fleisch oder Fisch besteht. Wir haben es hier mit Hühnchen gegessen und es gehörte zu den besten zwei Casados auf unserer gesamten Rundreise durch Costa Rica.
Warme natürliche Pools
Nach dem leckeren Mittagessen haben wir uns noch in nahegelegnen natürlichen Pools entspannt. Hier waren wir wieder einmal total beeindruckt von der Natur in Costa Rica. Es war so schön grün und ruhig. Die Pools scheinen auch kaum bekannt zu sein, da außer uns nur noch zwei weitere Touristen dort waren. Besonders interessant war, dass die verschiedenen Becken auch unterschiedliche Temperaturen hatten. Dies liegt an den Gasen, die vom Boden in das Becken sprudeln.
Zum Abschluss des Tages hat unser Guide uns zu einem schönen Platz in Quepos gebracht, um den Sonnenuntergang zu schauen. Für uns war es das perfekte Ende eines super schönen Tages. Hier konnten wir auch noch einma einige Faultiere hoch oben in den Bäumen beobachten! Auf den Fotos kann man diese leider nicht erkennen 🙁
Es war eine wirklich tolle Tour
Wir können diese Tour nur jedem empfehlen. Für uns war es das zweite Mal, dass wir eine Tour über Airbnb Entdeckungen gebucht haben. Beide Male waren wir sehr begeistert. Die Touren sind viel privater, als über große Veranstalter und wir haben das Gefühl, dass die Guides noch engagierter sind. Auch wenn diese Touren nicht günstig sind, bekommt man gefühlt mehr für sein Geld. Wir werden jedenfalls auch zukünftig öfters bei AirbnB nach interessanten Touren Ausschau halten. Falls ihr euch für unsere Tour in Quepos interessiert ist hier der Link dazu.
Falls ihr Lust auf weitere spannende Einblicke in unseren Tag habt, haben wir euch hier noch das entsprechende Video verlinkt 🙂
Manuel Antonio in der Nähe von Quepos
Am nächsten Morgen ging es für uns dann schließlich zum Manuel Antonio Nationalpark. Auch hier haben wir uns wieder ein Uber bestellt. Unser Fahrer hat Michi gebeten vorne zu sitzen, da auf dem Weg zum Park eine Polizeikontrolle sei. Nach kurzer Verwirrung hat er uns erklärt, dass Uber in Costa Rica illegal ist. Dies war der Punkt, an dem wir im Nachhinein hätten aussteigen sollen. Aber wir waren total überrumpelt, schließlich wurde es uns von verschiedenen Gastgebern empfohlen.
Uber ist in Costa Rica illegal
Es kam wie es kommen musste. Unser Uber wurde bei der Kontrolle rausgezogen. Michi und unserer Taxifahrer wurden befragt. Unser Taxifahrer hat am Ende den Polizeichef auf den Knien angefleht. Da wir kaum Spanisch sprechen, wissen wir leider nicht was er zu erwarten hat. Er war jedenfalls total verzweifelt und am Boden zerstört. Für uns hat das ganze kein Nachspiel und die Beamten waren auch sehr freundlich zu uns. Das war auf jeden Fall alles andere als ein schönes Erlebnis und unser verzweifelter Fahrer ist uns noch lange im Kopf rumgeschwirrt. Wir fragen uns allerdings bis heute, warum er überhaupt dorthin gefahren ist. Schließlich wusste er, dass es illegal ist und dass dort eine Polizeikontrolle war… Aber gut, kommen wir wieder zu den schönen Erlebnissen!
Der beliebteste Nationalpark Costa Ricas
Von der Polizeikontrolle aus haben wir dann den restlichen Weg zu Fuß zurück gelegt. Überall haben lokale Guides versucht, uns eine Tour aufzuschwatzen. Aber wir wollten diesen Park auf eigene Faust erkunden. Wir haben mit gemischten Gefühlen unserem Besuch im Park entgegen geblickt. Denn Manuel Antonio ist der beliebteste Nationalpark in Costa Rica und somit auch der am meisten frequentierte.
Dies hat sich bereits nach kurzer Zeit bestätigt. Es gibt einen Hauptweg den eigentlich alle gehen, um zum Mittelpunkt des Parks zu gelangen. Auf dieser Strecke war wirklich sehr viel los. Zum Teil waren die Menschen auch echt respektlos und super laut. Eine Gruppe ist sogar mit lauter Musik durch den Park gestampft. So, dachten wir, würden wir gar keine Tiere beobachten können. Unglaublich, wie respektlos sich manche Menschen benehmen!
Nach einer Weile kommt man zu zwei wunderschönen weißen Sandstränden. Dort konnten wir unzählige Affen und einige Waschbären beobachten. Wir haben mehrmals Waschbären erwischt, die Obst von Touristen geklaut haben.
Außerdem gab es dort auch ein Holzhaus, das bis hoch in die Bäume ging. Von dort aus konnten wir viele Affen beobachten. Einige haben das Haus zu ihrem Spielplatz umfunktioniert und miteinander gerangelt oder sind das Geländer hinunter gerutscht.
An den Stränden begann ein weiterer Wanderrundweg. Diesen sind nur noch wenige Touristen gegangen, da die meisten am Strand hängen geblieben sind. So hatten wir dort endlich die ersehnte Ruhe und konnten die Natur und die Tiere um uns genießen. Auf diesem Trail hatten wir auch immer wieder richtig schöne Ausblicke auf´s Meer.
Wir wurden beklaut!
Im Anschluss haben wir uns dann auch an einem der Strände niedergelassen. Wir haben extra unseren Rucksack am Baum befestigt, damit die Affen uns nicht beklauen würden. Gerade im Wasser sahen wir jedoch, wie eine ganze Gruppe von Kapuziner Äffchen an unseren Sachen zugange war. Wir sind direkt aus dem Wasser gesprintet, aber waren zu spät. Die Affen hatten den äußeren Reißverschluss unseres Rucksacks geöffnet und sich einen Erdnussriegel gemopst! Zum Glück hatten wir in dem Fach nichts wichtiges verstaut. Danach sind wir sicherheitshalber nur noch abwechselnd ins Wasser gegangen. Unglaublich, wie geschickt diese kleinen Äffchen sind!
Michis Begegnung mit einer Qualle
Unsere Entspannung hatte jedoch ein jähes Ende, nachdem Michi von einer Quelle gestochen wurde und schlimme Schmerzen am Fuß hatte. Dadurch hat unsere Beziehung eine neue Ebene erreicht und wir haben uns auf eine weitere Weise kennen gelernt. Ihr versteht nur Bahnhof? Dann googelt doch mal, was am besten nach einem Quallenkontakt hilft, wenn man nichts spezielles dabei hat 😉 Danach sind wir noch zum Parkranger gegangen. Nach einer Essigbehandlung, waren die Schmerzen dann auch so gut wie weg. Laut Michi waren die Schmerzen ähnlich einem glühend heißem Draht, der sich um das Bein gelegt hat.
Im Anschluss haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. Da wir etwas früher als die Massen waren, hatten wir den Wanderweg nun fast für uns alleine. Wir haben uns noch einmal richtig viel Zeit und mehrere Abzweigungen genommen. In der Ruhe konnten wir den Geräuschen lauschen und einige Tiere beobachten. Dazu gehörte auch dieser Leguan.
Manuel Antonio ist unser Lieblingsnationalpark
Obwohl der Nationalpark Manuel Antonio überlaufen ist, hat es uns dort trotzdem sehr gefallen. In keinem anderen Park haben wir so viele Tiere gesehen wie dort. Auch fanden wir die Mischung aus Dschungel und traumhaften Stränden toll. Es lohnt sich jedoch, möglichst früh dort zu sein, um den Menschenmassen zu entkommen. Wir würden beim nächsten Mal wohl auch direkt in Manuel Antonio (Ort) übernachten, statt in Quepos.
Hier könnt ihr über unsere bisherigen Erfahrungen Costa Rica lesen:
1.) San José & La Fortuna
2.) Monteverde
3.) Sámara
Eine Antwort auf „Quepos – Pura Vida Teil 4“