Morgens nach dem Frühstück haben wir uns direkt fertig gemacht für die Abreise aus Ometepe nach San Juan Del Sur. Dann stand auch schon die erste Fahrt im sogenannten „Chickenbus“ für uns an! Woher die Bezeichnung kommt, sind wir uns nicht ganz sicher. Hängt aber ganz sicher mit dem Trubel und der Lautstärke im Bus zusammen. Ständig kommen Verkäufer in den Bus und wollen einem wirklich alles was man sich vorstellen kann verkaufen. Das geht los bei ganz banalen Dingen wie Früchte und Chips, hört aber selbst bei Schmuck und Elektrowaren nicht auf. Muss man mal erlebt haben!
- Die lustigen Verkäufer
- Ankunft in San Juan Del Sur
- Traumstrand Maderas
- Simon Says – unser neues Lieblingsrestaurant
- Surfen in San Juan Del Sur
- Sunday Funday
Wir haben Ometepe dann genauso verlassen, wie wir angereist sind. Nämlich mit der Fähre (wieder für 100 Córdoba). Am Hafen angekommen, versuchten wieder unzählige Taxifahrer uns zu bequatschen. Allerdings sind wir hartnäckig geblieben und haben einen der Busse erwischt, die Richtung Rivas gefahren sind. In Rivas selbst sind wir dann am entsprechenden Busterminal umgestiegen in einen weiteren Chickenbus. Die Hitze war hier wirklich übel!
Es hatte 37 Grad und die Busse waren der reinste Backofen, weit von einer Klimaanlage entfernt. Das Schauspiel nahm nach einiger Wartezeit dann wieder seinen Lauf und die Einheimischen versuchten wieder jeglichen Unfug zu verkaufen.
Wer kauft das Zeug überhaupt?
Zu unserer Überraschung hat ein älteres Pärchen vor uns bei fast jedem Artikel zugeschlagen. Und wir hatten uns kurz davor noch gewundert, wer diesen ganzen Krempel denn überhaupt kauft! Da war dann die Antwort. Wir haben auch noch ein Wasser für 25 Córdoba gekauft und waren insofern ebenfalls froh über die wuseligen Verkäufer.
Die Fahrt nach San Juan Del Sur war alles andere als angenehm. Die Straße glich eher einem verwahrlosten Schotterweg, der dringend mal gepflegt werden sollte. Ein Abenteuer für uns war es aber allemal. Auf dem Weg sind auch viele Schulkinder eingestiegen, die dann nach und nach den Bus (während der Fahrt – der Bus kam nie wirklich zum stehen!) verlassen haben. Oftmals wohnen die Kinder mit Ihren Familien also in total abgelegenen Gebieten in sehr ärmlichen Häusern. Gestrahlt haben Sie trotzdem alle, wenn Sie uns als Touristen gesehen haben!
Allgemein hatten wir nie wirklich den Eindruck, dass die Locals unglücklich wären. Ihnen mangelt es definitiv an einigen Dingen, die für uns selbstverständlich sind und dennoch merkt man Ihnen die Lebensfreude an. Uns begeistert das immer wieder, denn letztendlich entscheiden eben nicht die Gegenstände oder der Luxus in unserem Leben wie glücklich wir sind, sondern nur wir selbst.
Ankunft in San Juan Del Sur
Angekommen in San Juan Del Sur haben wir erstmal unser Airbnb bezogen. Diesmal sind wir in einem kleinen Hotel untergekommen. Das Personal sprach nur spanisch und wir konnten direkt sehen, dass die meisten Zimmer noch frei waren. Im Zimmer angekommen, mussten wir mit Schrecken feststellen, dass die Klimaanlage nicht funktioniert.
Also direkt wieder runter und mit dem Empfang gesprochen. Nach einigen Wortwechseln mit Händen und Füßen musste dann doch die Übersetzer App von Google herhalten. Teilweise echt ein Lebensretter! Die Dame versuchte uns mitzuteilen, dass der Mechaniker bereits gerufen wurde und es im Laufe des Tages wieder funktionieren sollte. Da wir sowieso etwas essen wollten, war das dann kein Problem für uns.
Wir gingen also los und haben die Stadt ein wenig erkundet auf dem Weg zu einem kleinen Deli. Für mich gab es einen leckeren Burger und für Eva ein vegetarisches Sandwich. Beides ziemlich lecker. Danach sind wir noch etwas durch die Straßen geschlendert und haben uns die kleinen Lädchen der Stadt angeschaut. Da Reisetage für uns immer relativ anstrengend sind, war es das auch und wir sind wieder zurück ins Hotel. Zu unserer Freude hat dann auch die Klimaanlage wieder funktioniert und wir konnten sehr gut schlafen.
Am nächsten Morgen haben wir zunächst einmal ausgeschlafen. Anschließend sind wir zum inkludierten Frühstück unseres Hotels gegangen. Ein ziemlicher Reinfall und somit auch das letzte Frühstück im Hotel für uns. Danach haben wir uns erkundigt, an welchen Strand wir wollen und wie wir am Besten dahin kommen. Nach einigem Recherchieren haben wir uns für den „Playa Maderas“ entschieden. Leider hat das Ausschlafen nicht geholfen, denn wir haben leider das günstige Shuttle vom Hostel „Casa Oro“ (5$ p.P.) verpasst.
Privates Shuttle zum “Maderas”-Strand
Wir sind dann zu einem der lokalen Surfshops gegangen, welche einen privaten Shuttleservice zu den Stränden anbieten. Da keine anderen Touristen da waren, haben wir das Shuttle komplett privat gemietet (20$). Wir wurden dann an den Strand gefahren und konnten selbst entscheiden, wann wir wieder abgeholt werden wollten. Außerdem hatten wir mit dem Surfshop und Surflehrer bereits eine Lehrstunde für zwei Tage darauf vereinbart.
Am Strand angekommen waren wir schockiert. Zum einem von diesem wunderschönen Anblick der Strandes, zum anderen davon, dass wir die einzigen Gäste an diesem Strand waren. Maderas gilt als der populärste Strand in San Juan Del Sur. War die Touristenkrise also wirklich so extrem, dass gar niemand mehr kommt? Nun ja, nicht ganz. Der Strand füllte sich im Lauf des Tages immer mehr mit Surfern. Allerdings immer noch lächerlich wenig Leute für solch einen populären und schönen Strand. Wir nutzen den Tag nur zum abschalten und lagen in einer der wenigen Liegen, die vor Ort verfügbar waren.
Es gab dort 3 kleinere Restaurants, wobei wir ausschließlich in dem mittleren unsere Getränke bezogen haben. Schließlich hatten wir bei den Betreibern auch die Liegen gemietet. Komischerweise waren wir hier die einzigen Gäste und die anderen beiden Restaurants waren im Laufe des Tages vergleichsweise gut besucht. Der Erdbeer-Smoothie war jedenfalls lecker. Am nächsten Tag hatten wir hier auch noch die Surfboards geliehen.
Pünktlich, wie bestellt, wurden wir um 17 Uhr abgeholt. Auf der Fahrt haben wir uns immer viel mit unserem zukünftigen Surflehrer unterhalten. Zumindest so gut es ging, denn er hat auch nur gebrochenes Englisch gesprochen. Aber wir haben erfahren, dass viele der Läden in San Juan Del Sur schließen mussten infolge der vielen Proteste und der daraufhin ausbleibenden Touristen des Landes. Er hat uns von einigen tragischen Schicksalen unter seinen Freunden berichtet und wie diese Ihre Familien nicht mehr ernähren können. Es ist ziemlich heftig solche Berichte mal aus erster Hand zu hören.
Unser neues Lieblingsrestaurant
Zurück in San Juan Del Sur sind wir zu „Simon Says“ – einem kleinen aber feinen Restaurant gegangen. Dieses wurde uns von einer guten Freundin empfohlen (Danke Patricia :-*). Der kleine Innenhof hat uns direkt begeistert. Nachdem wir beide einen super leckeren Salat hatten, war unser neues Liebingsrestaurant schnell gefunden. Wir waren auch fast alle folgenden Tage hier essen! Ein fantastisches Lokal – unbedingt ausprobieren, wenn ihr in der Nähe seid!
Am nächsten Morgen sind wir nochmal zum Playa Maderas gefahren, da es uns dort so gut gefallen hat. (Ist einer der schönsten Strände, die wir in unserem Leben bisher gesehen haben!)
Dieses Mal aber mit dem Shuttle-Service vom o.g. Hostel. Da wir für den nächsten Tag sowieso eine Surflektion gebucht hatten und die Wellen wirklich heftig waren, wollten wir unser Glück noch einmal alleine versuchen. Surfbretter konnte man bei allen der 3en Restaurants dort leihen. Schnell mussten wir aber einsehen, dass wir diesen gewaltigen Wellen noch nicht gewachsen waren. Unseren Spaß hatten wir aber trotzdem auf den Brettern.
Surfunterricht – ein Schnäppchen in San Juan Del Sur
Nach einer weiteren Nacht in unserem Hotel war es dann endlich soweit – die nächste Surfstunde stand an. (25$ p.P. – für eine Privatstunde mit eigenem Lehrer!!!) Also haben wir uns 2 Bretter ausgesucht im Surfshop, welche unsere beiden Lehrer dann für uns auf dem Auto befestigt haben. Dieses Mal ging es an den Strand „Remanso“, dieser soll besonders für Anfänger sehr gut sein, denn die Wellen sind relativ gleichmäßig. Dort angekommen waren die beiden Lehrer aber direkt am Staunen, wie krass hoch die Wellen waren. Da hat es Ihnen direkt selbst in den Fingern gejuckt – aber an diesem Tag ging es um uns 🙂
Lies hier mehr zu unseren ersten Surferfahrungen in Costa Rica!
Leider war meine Wahl des Surfbrettes wohl nicht wirklich die richtige, da ich mich nach und nach extrem aufgescheuert habe auf der rauen Oberfläche des Boards. In Samara hatte ich diese Probleme nicht. Kann aber auch an den deutlich heftigeren Wellen gelegen haben. Allgemein war von den anfänglichen Glanzleistungen in Samara bei mir nichts mehr zu sehen. Ganz im Gegenteil, ich hatte große Probleme auch nur wenige Male zu stehen. Bei Eva sah das da schon deutlich besser aus. Sie kam mit Ihrem Board gut klar und hat es immer besser hinbekommen aufzustehen. Nach unserer Surfstunde haben wir uns ein wenig ausgeruht und haben es dann nochmal alleine versucht bis wir einige Stunden später wieder abgeholt wurden.
Das war bis zum heutigen Tag leider auch die letzten Minuten auf dem Brett und diese sind mir nicht gut in Erinnerung geblieben. Da muss schnellstmöglich mal wieder ein Tag am Strand verbracht werden!
Sunday Funday – die berüchtigte Party in San Juan Del Sur
Am vorletzten Tag besuchten wir noch eine berüchtigte Party: Sunday Funday! Online wurde das Event mit Poolparties in Vegas verglichen. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die Party findet an 4 verschiedenen Locations statt, wobei man an der 3. Station (dem Naked Tiger Hostel) einen wirklich schönen Blick auf die Stadt und den Sonnenuntergang hat. Die Veranstaltung zieht allerdings besonders Alleinreisende an, die auf der Suche nach Gesellschaft für eine Nacht sind. Entsprechend haben wir uns etwas fehl am Platz gefühlt. Spaß gemacht hat es aber (zumindest mir :-D) trotzdem.
Die restliche Zeit in San Juan Del Sur haben wir sonst immer sehr gemütlich verbracht und haben es uns einfach gutgehen lassen. Ganz allgemein hat es uns wirklich sehr gut gefallen und wir können es jedem nur empfehlen, erst recht wenn ihr sowieso schon in Nicaragua seid. Aber die Preise fürs Surfen waren einfach mal halb so hoch wie in Costa Rica. Also wenn ihr gerne Surfen lernen wollte, ist dies sicherlich ein optimaler Ort!
Von San Juan Del Sur ging es für uns dann wieder mit dem Bus zurück nach San José in Costa Rica. Von dort aus ging es direkt weiter nach Puerto Viejo auf die karibische Seite!