Panama City – Die Finanzmetropole in Mittelamerika

Vielen ist Panama-City sicherlich bekannt durch die „Panama Papers“ oder auch durch den Panama-Kanal. Mich begeistern große Städte schon seit jeher. Die ganzen Hochhäuser, beschäftigte Businessmenschen und allgemein der hohe Drive in solchen Städten inspirieren mich einfach. Entsprechende Erwartungen hatte ich auch hier.

Nach der wirklich üblen Nachtfahrt mit dem Bus von den Bocas (der Fahrer ist wie ein Irrer durch die Kurven geheizt und mehrere Fahrgäste mussten sich übergeben…) kamen wir gegen 4 Uhr morgens am Busbahnhof in Panama City an. Unser Airbnb-Host hatte angeboten uns früher reinzulassen, sollte die Wohnung frei bleiben. Tja… Leider hatte er sich dann weder abends noch morgens um 4 (wer kann ihm das schon verübeln…) gemeldet. Entsprechend saßen wir erst einmal in der großen Bushalle und saßen die Zeit ab. Gerade als wir uns gegen 6 Uhr etwas zu essen holen wollten, erhielten wir die frohe Botschaft, dass wir jetzt ins Zimmer konnten.

Wir haben uns also direkt ein Uber bestellt und sind losgefahren. Angekommen waren wir ziemlich verblüfft über unsere luxuriöse Unterkunft. Wir hatten zwar nur ein Zimmer in einem Appartement, dieses befand sicher allerdings in einem sehr schönen Hochhaus. Wir hatten einen tollen Ausblick auf Panama und sogar ein Fitnessstudio und Pool im Haus, welche wir benutzen konnten (und auch benutzt haben ;-)).

Panama – die erste Stadt seit langem

Nachdem wir also den fehlenden Schlaf vom Nachtbus nachgeholt hatten, sind wir losgezogen, um einige Dinge zu besorgen/ersetzen. Immerhin waren wir nach längerer Zeit mal wieder in einer richtigen Stadt. Also haben wir uns wieder ein Uber bestellt und haben uns direkt auf den Weg ins „Multiplaza“ gemacht. Dieses Einkaufszentrum ist wohl das größte in Panama und so hofften wir, dass wir hier alles finden. Besonders meine Regenjacke musste schnellstmöglich ersetzt werden. Diese hat in Sachen „Atmungsaktivität“ total versagt. Bereits bei kleinster Anstrengung hat sich das Wasser darin gesammelt wie in einer Sauna. Deshalb ging es erst einmal zu NorthFace um eine neue Jacke mit Belüftungsschlitzen unter den Armen zu besorgen. Mit der neuen Jacke bin ich auch bis zum heutigen Tage sehr zufrieden.

Am Abend haben wir uns noch ein wenig im hauseigenen Fitnessstudio ausgetobt (wie jeden weiteren Abend auch!) und unsere Wäsche gewaschen. Immer ein leidiges Thema – aber gehört nunmal auch dazu. Wir freuen uns immer, wenn wir in einem Airbnb die Waschmaschine in der Wohnung benutzen dürfen. Dies war auch dieses Mal der Fall. So konnten wir noch ganze 3 Maschinen waschen und waren wieder frisch ausgestattet.

Panama City – hat auch eine Altstadt!

Kolonial Häuser in Panma City
In Panama gibt es auch schöne Gebäude im Kolonialstil.

Den darauffolgenden Tag sind wir in die Altstadt gefahren. Diese war unerwartet schön und so ganz anders als das moderne Panama. Die Gebäude im Kolonialstil haben uns doch eher an Spanien erinnert. In üblicher Manier wollten wir wieder an einer Free-Walking-Tour teilnehmen. Allerdings waren wir entweder zu doof, oder die Tour hat nicht stattgefunden, denn wir konnten am Treffpunkt keinen Guide ausfindig machen. Also haben wir die Altstadt eben auf eigene Faust erkundet. Außer einigen schönen Bauten gibt es dann aber auch nicht wirklich viel zu sehen.

Deshalb haben wir uns in das nächstbeste Uber gesetzt und sind zum Ancon Hill gefahren. Diesen Berg kann man besteigen und von oben sollte man eine tolle Aussicht auf die Stadt haben. Der Aufstieg war relativ anstrengend, was aber weniger an der nicht besonders intensiven Steigung sondern vielmehr an den heißen Temperaturen lag. Wir hatten schöne 33 Grad und entsprechend schweißtreibend war der Aufstieg. Oben angekommen wurden wir aber wirklich mit einer tollen Aussicht auf die Stadt belohnt! Im Anschluss sind wir wieder nach Hause gefahren, haben uns frisch gemacht und sind noch zu einer kleinen aber leckeren Pizzeria gegangen. Danach ging es nur noch schnell ins Bett, um den immer noch nicht ausgeglichenen Schlaf der Nachtfahrt nachzuholen.

Panama City Skyline
Der Blick vom Ancon Hill war schon beeindruckend!

Sehenswürdigkeiten? Fehlanzeige.

Ordentlich ausgeschlafen, haben wir uns am nächsten Morgen aufgemacht, um etwas von der Stadt zu sehen. Oder so dachten wir zumindest. Tatsächlich gibt es, unserer Meinung nach, nicht besonders viel zu sehen in Panama-City. Einige der Bankentower sind architektonisch interessant gestaltet. Ansonsten ist die Stadt sehr amerikanisch. Überall Fastfood-Ketten, große Billboards mit Werbung dafür wen man alles verklagen sollte, Motels und Shopping-Möglichkeiten. Sowas ist mal nett für einen Tag, danach wird es aber für Reisende wie uns schnell langweilig. Und so ging es uns dann auch. Es gäbe zwar noch einige Touren zu indigenen Einwohnern, diese sprengten aber mit > 100$ p.P. absolut unser Budget. Denn Panama war ohnehin ein sehr teures Pflaster! Von einer guten Freundin haben wir aber gehört, dass diese Touren schon lohnenswert sein sollen.

Hochhaus
Einer der architektonisch beindruckenden Bankentower.


Schnell war also klar, wenn wir nicht mehr viel Geld ausgeben wollten, dann bleibt nicht mehr viel zu tun. Deshalb sind wir noch etwas durch einen größeren Park in der Nähe unserer Unterkunft geschlendert und haben den ansäßigen Kindern beim Spielen zugesehen. Wir hätten im Nachhinein gerne noch mehr vom Land Panama gesehen, statt 4 Tage in Panama-City verbracht zu haben. Aber so ist das nunmal – im Nachhinein ist man immer schlauer.

Der Panama Kanal

Eine besondere Aktivität hatten wir uns aber noch für den letzten Tag aufgehoben: den Panama-Kanal! Ein architektonisches Meisterwerk, von welchem wir vor diesem Tage nur relativ wenig Ahnung hatten. Eigentlich wollten wir mit dem Bus anreisen, haben aber leider nicht den richtigen gefunden… Deshalb haben wir kurzerhand wieder ein Uber bestellt und sind damit zum Visitor Center des Panama-Kanals gefahren. Die Tickets beinhalteten den Eintritt zur Plattform des Kanals sowie des zugehörigen Museums. Wir sind dann auch direkt auf die Aussichtsplattform hoch und haben uns einen guten Platz gesichert, um eine komplette Schleusung zu beobachten. Es lohnt sich hier übrigens sehr früh da zu sein, denn zwischen 10 und 14 Uhr gibt es keine Schleusungen.

Der Panama Kanal
Ein großer Tanker fährt zur Schleusung in den Panama-Kanal ein!

Wir durften zusehen wie ein riesiges Frachtschiff durchgeschleust wurde. Eine komplette Schleusung dauert ca. eine ganze Stunde! Es ist auf jeden Fall super interessant zu sehen, wie die riesigen Tore geschlossen werden und dann Schritt für Schritt die jeweiligen Kammern geflutet werden. Wahrlich eine Meisterleistung der Ingenieurs- und Architekturskunst.

Schleusung
Die massiven Tore sind unglaublich beeindruckend!

Nachdem wir den kompletten Prozess besichtigt haben, sind wir noch in das hauseigene Museum gegangen. Dies ist auf vier Stockwerke verteilt und war tatsächlich sehr interessant und informativ! Wir konnten viel über die Planung, Umsetzung und heutige Relevanz erfahren.

Zahlen, Daten, Fakten!

Deshalb habe ich hier mal ein Paar Fakten für euch:

  • 400 Mio. USDollar wurden investiert.
  • Der Kanal misst 82km Länge.
  • Bis zu 50.000 Arbeiter buddelten gleichzeitig.
  • 200 Mio. Kubikmeter Erde wurden transportiert.
  • Über 28.000 Menschen starben; die meisten an Gelbfieber oder Malaria, einigeallerdings auch bei Unfällen.
  • Eine Kanaldurchfahrt kostet im Schnitt zwischen 300.000 und 400.000 USD.
  • Über eine Million Schiffe wurden bereits erfolgreich durchgeschleust.

Ziemlich beeindruckende Zahlen für ein beeindruckendes Projekt. Für den Bau wurden Ingenieure und Bauarbeiter aus der ganzen Welt hinzugezogen und somit gilt der Panama-Kanal bis heute als einer der größten internationalen Erfolge in einer weltweiten Zusammenarbeit. Vor dem Visitor-Center haben wir dann den Bus in Richtung Colon genommen. Hier hatten wir unser letztes kleines Highlight vor uns!

Panama Railway

Panama Railway
Ein wirklich toller Anblick dieser Zug!

Wir hatten die Heimreise im berühmten Panama-Railway geplant. Einer alten Dampflok, mit welcher man durch den Dschungel direkt am Panama-Kanal entlang fährt. Die Fahrt hiermit gilt als eine der besondersten Zugfahrten der Welt. Also wollten wir uns das auf keinen Fall entgehen lassen. Wir erreichten Colon allerdings bereits am frühen Nachmittag und unser Zug ging erst um 16:30 Uhr. Es gibt mehrere Möglichkeiten diesen Zug zu nehmen, entweder man fährt eben direkt von Panama-City morgens um kurz vor 7 Uhr los und abends wieder zurück, oder man macht es wie wir und man bezahlt nur für „One-Way“. Da die Fahrt mit 25$ pro Weg und pro Person zu buche schlägt, haben wir uns für diese günstige Alternative entschieden.

Colon – ein Ort auf den wir hätten verzichten können!

Buntes Schild Colon
Immerhin ein schönes Ortsschild gab es…

Colon selbst war eine äußerst dubiose Stadt. Kaum hatten wir den Bus verlassen, wurden wir angesprochen, dass die Stadt für Touristen nicht sicher wäre und wir lieber eine Tour buchen sollten. Darauf hatten wir aber keine Lust und haben uns vom Taxifahrer nur in ein Gebiet bringen lassen, in dem wir etwas essen konnten. Nach dem Essen sind wir etwas planlos durch die Gegend geschlendert und in einem super merkwürdigen Duty-Free-Openair-Einkaufszentrum gelandet. Wir mussten 2$ bezahlen und eine Art Eintrittskarte mit unserem Reisepass erwerben. Dort drin gab es allerdings nur absoluten Ramsch. Billig Elektronik und Kleider, wo immer man hinsah. Keine Ahnung wozu man hier noch Duty-Free braucht, aber wir kamen uns vor wie im falschen Film.

Deshalb sind wir bereits früher zurück zum Bahnterminal und wollten einfach die Zeit absitzen. An der Bahnstation angekommen, wurden wir auch von einem der Mitarbeiter angesprochen, dass wir uns lieber in einen abgesperrten (mit einem Zaun umgebenen) Bereich setzen, da es sonst nicht sicher wäre. Da wird einem schon ein bisschen mulmig. Aber gut, gesagt – getan! Hier warteten wir dann noch gute 1,5 Stunden bis wir endlich in den Zug durften.

Eine aufregende Fahrt!

Panama Rail
Ein schöner Zug, ganz im industriellen Stil.

Von außen wirklich ein toller Anblick und auch von innen deutlich moderner als wir es vermutet hatten. Wir haben aber fast die komplette Fahrt zwischen zwei Wagons verbracht, da man hier draußen stand und direkt den Blick auf den Panama-Kanal und den Dschungel hatte. Die Fahrt war auf jeden Fall die aufregendste Zugfahrt, die wir beide bisher erlebt haben. Wenn ihr sowieso dort seid, können wir euch eine Fahrt mit der Dampflok nur empfehlen. Man kommt etwas außerhalb von Panama wieder an, deshalb haben wir uns von dort aus ein Uber genommen, um schnell nach Hause zu kommen und packen zu können.

Dschungel genießen
Was für eine traumhafte Fahrt mitten durch den Dschungel!

An unserem letzten Tag haben wir dann auch nicht mehr viel gemacht, sondern sind direkt zum Flughafen gefahren. Unser Flug ging allerdings auch schon um kurz vor 9 Uhr, entsprechend war da auch gar kein Spielraum. Und dann ging es für uns auch schon in das nächste Land. Zum ersten Mal in unserem Leben ging es nach Südamerika!

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