Hä? Schon wieder Costa Rica?! Da waren die beiden doch erst… Stimmt! Aber von Costa Rica kann man einfach nicht genug bekommen! Oder wir zumindest nicht! 🙂 19 Tage haben einfach nicht gereicht und so ging es für uns nach Nicaragua noch einmal zurück in das Land, das uns so verzaubert hat: Costa Rica! Bisher hatten wir noch nichts von der karibischen Küste Costa Ricas gesehen und das wollten wir ändern. Freunde und andere Reisende haben uns sehr von Puerto Viejo vorgeschwärmt, das als das Jamaica von Costa Rica bekannt sein soll.
Puerto Viejo – Das Reggae Dorf an der Westküste Costa Ricas!
- Von San Juan Del Sur nach Purto Viejo
- Auf die Fahrräder, fertig, los!
- Cahuita Nationalpark im Norden von Puerto Viejo
- Jaguar Rescue Center bei Puerto Viejo
- Unsere Dschungel-Unterkunft
Von San Juan Del Sur nach Purto Viejo
Für uns ging es von San Juan Del Sur über San José nach Puerto Viejo. Zunächst sind wir früh morgens mit dem Taxi nach Macha gefahren, um dort den Ticabus nach San José zu nehmen. Das Taxi und den Bus konnten wir als Paket in San Juan Del Sur buchen und haben für beides zusammen 65€ p.P. bezahlt. Der Grenzübergang hat wieder problemlos geklappt, trotzdem dauert es einfach ein paar Stunden. Gerade hier wurde uns bewusst, wie gut wir es in Europa haben, einfach ohne Grenzkontrollen innerhalb der EU reisen zu können!
In San José sind wir dann in einen lokalen Bus umgestiegen und für insgesamt ca. 19€ ging es weiter nach Puerto Viejo. Nach 14,5 Stunden hatten wir es dann auch endlich geschafft. Kaputt aber glücklich sind wir in Puerto Viejo angekommen.
Auf die Fahrräder, fertig, los!
Unseren ersten Tag haben wir genutzt, um Puerto Viejo und die nähere Umgebung zu erkunden. Puerto Viejo liegt unmittelbar am Meer und ist ein richtig schöner kleiner Ort. Es gibt viele gemütliche Cafés und Restaurants. Einige Auswanderer haben sich hier niedergelassen und selbstständig gemacht. Die Atmosphäre ist total entspannt und locker. Der perfekte Ort um zu entspannen, die Seele baumeln zu lassen und die Natur in sich aufzusaugen.
Wir haben uns Fahrräder geliehen und sind bis nach Punta Uva gefahren. Die Gegend dort ist sehr ebenerdig, weswegen die meisten Fahrräder gar keine Gangschaltung haben. Die Fahrräder waren aber Top, die Straßen in einem guten Zustand und es gab nur wenig Verkehr. Die perfekten Bedingungen zum Radfahren also! Zunächst sind wir einige Zeit im Grünen gefahren und konnte Affen in den Bäumen beobachten. Diese sind direkt neben uns von einem Baum zum anderen gesprungen. Kurz vor Punta Uva mussten wir unsere Fahrräder einen kleinen Berg hoch schieben, bevor wir dann nur noch direkt am Meer gefahren sind. Die Strände um Punta Uva sind traumhaft schön und es waren nur wenige Menschen dort. Fährt man noch ein Stückchen weiter, gelangt man zum Manzanillo National Wildlife Refuge, einem geschützten Strandgebiet. Dort ging es nur noch zu Fuß weiter, teilweise mit den Füßen durch´s Meer.
Wir waren wieder sofort von Costa Rica begeistert. Die Natur und die Strände sind wunderschön. Wir können es jedem empfehlen, sich ein Fahrrad zu leihen und die Gegend um Puerto Viejo mit dem Fahrrad zu erkunden.
Ein tierischer Begleiter
Am letzten Strand unserer Tour haben wir dann auch noch einen neuen Freund kennen gelernt. Ein süßer Hund hat sich über die Maßen gefreut, dass wir ihn gestreichelt und Stöckchen für ihn geworfen haben. Daraufhin wollte er sich gar nicht mehr von uns trennen und ist die ganze Zeit hinter unseren Fahrrädern her gerannt. Wir haben immer wieder angehalten, da er nicht mehr konnte und wir Angst hatten er könnte kollabieren. Leider gibt es in Costa Rica viele Straßenhunde, die sich sofort an Menschen dran hängen, wenn sich diese mit ihnen beschäftigen. Nach einiger Zeit sind wir ihm dann allerdings doch zu schnell gefahren und er hat den Rückweg angetreten.
In Puerto Viejo leben viele Auswanderer
Abends sind wir noch zum Restaurant Soulsurfer zum Burgeressen gegangen. Auf einem Schild wurde mit deutscher Currywurst geworben. Kurz haben wir überlegt und uns dann dagegen entschieden. Wir dachten, wir könnten nur enttäusch werden und wollten lieber nicht herausfinden was Costa-Ricaner unter einer deutschen Currywurst verstehen. Stattdessen sind wir bei unserem ursprünglichen Plan geblieben und haben Burger bestellt. Diese waren auch wirklich gut! Beim bezahlen stellte sich dann heraus, dass die Bedienung die Inhaberin und Deutsche war. Wir haben uns nett unterhalten und sie hat uns erzählt, dass sogar die Wurst für die Currywurst von einem deutschen Auswanderer ganz genauso wie in Deutschland hergestellt wird… Hätten wir das nur vorher gewusst!
Cahuita Nationalpark im Norden von Puerto Viejo
Am nächsten Tag haben wir den Cahuita Nationalpark erkundet, welcher nördlich von Puerto Viejo liegt. Da wir den öffentlichen Bus aufgrund eines ausgiebigen und sehr leckerem Frühstück bei Cafe Rico leider verpasst haben, sind wir mit dem Taxi dorthin gefahren.
Der Park lebt von Spenden und es gibt keinen festen Eintrittspreis. Cahuita Nationalpark liegt direkt am Meer und man hört die ganze Zeit das Rauschen des Meeres. Da das recht laut ist, hatten wir Probleme viele Tiere zu sehen. Schließlich entdeckt man die meisten Tiere erst aufgrund von irgendwelchen Geräuschen. Dennoch haben wir aber ein paar Tiere zu Gesicht bekommen. Dazu zählten Waschbären, ein Faultier, eine brasilianische Wanderspinne und natürlich viele Geckos. Außerdem gab es im Park unzählige Einsiedler und wir mussten richtig vorsichtig sein, um nicht auf welche draufzutreten.
Klein aber Oho
Obwohl der Park recht klein ist, beherbergt er 60% der Artenvielfalt Costa Ricas! Durch den Park führt ein 8km langer Wanderweg von einem zum anderen Ende des Parks. Während der zweiten Hälfte ist man kaum noch vom Regenwald bedeckt und es wurde sehr sehr heiß. Die Sonne hat ordentlich gebrannt und wir hatten zu wenig Wasser dabei. Daher konnten wir das letzte Stück nicht mehr richtig genießen und haben uns beeilt, aus dem Park und an Wasser zukommen. Zurück nach Puerto Viejo haben wir ebenfalls ein Taxi genommen, da an diesem Ende des Parks kein Bus fuhr. Zusammen haben wir für hin und zurück 25€ bezahlt. Zurück in unserer Unterkunft haben wir den restlichen Tag nur entspannt und uns von der Hitze erholt.
Jaguar Rescue Center bei Puerto Viejo
Am nächsten Tag haben wir uns erneut Fahrräder geliehen, um zum Jaguar Rescue Center zu radeln. Dort kann man um 9:30 Uhr oder um 11:30 Uhr an einer geführten Tour teilnehmen. Diese kostet 20$ und dauert ca. 1,5 Stunden. Als wir dort waren, gab es eine englische und eine deutsche Tour. Witzigerweise war die deutsche Tour fast doppelt so groß wie die englische… In Costa Rica gab es wirklich seeeeehr viele deutsche Urlauber.
Bei dem Rescue Center handelt es sich um ein Auffanglager für bedürftige Tiere. Das erste aufgenommene Tier war ein Jaguar, wodurch der Name zustande kam. Oberstes Ziel des Rescue Centers ist es, die Tiere eines Tages wieder in die Freiheit entlassen zu können. Leider ist dies oft nicht mehr möglich. Es leben dort viele verschiedene Tiere, die teilweise massiv von Menschen misshandelt wurden und lebenslange Schäden davon getragen haben.
Unglaublich zu was Menschen fähig sind
Dazu gehört das Krokodil Kroko. Kroko wurde zur Belustigung einiger kranker Menschen an einen Baum gebunden. Diese haben dann auch noch mit einem Baseballschläger auf Krokos Kopf eingeschlagen. Aufgrund dessen fehlt ihm nun ein Auge. Ob er noch einmal ausgewildert werden kann, ist fraglich, da er sich in der Zwischenzeit schon sehr an Menschen gewöhnt hat.
Wir haben dort auch mehrer Affen gesehen, die von Menschen als Haustiere gehalten wurden. In Costa Rica ist es verboten jegliche wilden Tiere als Haustiere zu halten. Daher werden solche Tiere in Auffanglager gebracht, sobald entsprechende Fälle der Polizei bekannt werden. Die Affen waren teilweise in einem sehr schlechten Zustand, da sie nicht artgerecht gehalten und ernährt wurden.
Im Rescue Center hat auch ein Gruppe junger Kapuziner Äffchen gelebt. Die Pfleger gehen mit den Affen regelmäßig in den Wald, um sie an die Wildnis zu gewöhnen. So sollen die Tiere in der Gruppe eines Tages ausgewildert werden.
Faultiere im Jaguar Rescue Center
Es gibt in dem Auffanglager außerdem sehr viele Faultiere. Diese kommen meist als Babys ins Rescue Center. Die Mutterfaultiere nutzen oft die Stromleitungen, um von einem Baum zum anderen zu gelangen. Dort gibt es immer wieder nicht isolierte Stellen, wodurch die Mütter einen Stromschlag erleiden und sterben. Die Babyfaultiere hängen an ihren Müttern und überleben den Stromschlag daher meist. Im Rescue Center werden diese dann aufgepäppelt und irgendwann wieder in die Freiheit entlassen. So unglaublich süß die Babyfaultiere auch sind, genauso traurig ist auch ihr Schicksal.
Auch wenn wir teilweise sehr schockiert darüber waren, wozu Menschen fähig sind, fanden wir den Besuch des Rescue Centers sehr interessant und die Arbeit der Volontäre vor Ort super. Falls ihr noch weitere Infos möchtet, werdet ihr bestimmt auf der Website des Jaguar Rescue Center fündig. Wir können einen Besuch nur empfehlen.
Unsere Dschungel-Unterkunft
Ursprünglich hatten wir geplant nur vier Nächte in Puerto Viejo zu bleiben. Bereits am zweiten Tag haben wir jedoch festgestellt, dass dies viel zu kurz ist. Allerdings hatten wir bereits unsere Weiterfahrt gebucht und wollten die Fahrt auch nicht verfallen lassen. Das Shuttleunternehmen hatte glücklicherweise ein Büro im Ort und wir dachten uns, fragen kostet nichts.
Es war überhaupt kein Problem die Fahrt um zwei Tage nach hinten zu verschieben und es hat noch nicht einmal eine Bearbeitungsgebühr oder ähnliches gekostet. Wäre sowas doch auch in Deutschland so einfach!
Die ersten vier Nächte haben wir im Roca Mar gewohnt, das sehr zentral in Puerto Viejo aber dennoch ruhig gelegen ist. Für unsere zwei verlängerten Nächten wollten wir jedoch gerne noch einmal umziehen, da uns andere Reisende von Unterkünften mitten im Dschungel vorgeschwärmt hatten.
Bei Airbnb sind wir auch direkt fündig geworden und haben diese traumhafte kleine Dschungelunterkunft gefunden. Sie war wirklich wunderschön gelegen mit zwei schönen Terrassen mit tollem Blick in den Garten.
Obendrein gehörte zu der Unterkunft auch noch eine süße Katze, um die wir uns nur zu gern gekümmert haben.
Da wir hier auch eine eigene Küche hatten (mit Blick in den Dschungelgarten), haben wir uns Pesto selber gekocht und den Abend auf unserer Terrasse genossen. Für den nächsten Tag konnten wir Fahrräder über unsere Unterkunft leihen und sind zu einem nahegelegenen Strand gefahren. Ansonsten haben wir auch an diesem Tag viel Zeit in unserer Unterkunft verbracht und die Natur in uns aufgesogen.
Costa Rica – Liebe auf den ersten Blick!
Schließlich hieß es dann aber endgültig Abschied nehmen und wir sind weiter nach Panama gereist. Costa Rica hat uns unglaublich begeistert! Es hat so viel zu bieten: tolle Nationalparks mit einer wahnsinnigen Tierwelt, traumhafte Strände und entspannte Surferörtchen und die Natur ist einfach wunderschön und saftig grün.
Wir haben uns wirklich in das Land verliebt und werden bestimmt eine Tages wiederkommen. Denn in Costa Rica kann man einfach nicht genug Zeit verbracht haben!!! Bye, bye Costa Rica, du wirst einen besonderen Platz in unserem Herzen haben <3
Unter folgenden Links könnt ihr mehr über unsere anderen Abenteuer in Costa Rica lesen:
1.) San José & La Fortuna
2.) Monteverde
3.) Sámara
4.) Quepos
5.) Rafting auf dem Río Pacuare