Gibt es überhaupt so etwas wie einen richtigen Zeitpunkt?
Wir denken, so etwas wie einen richtigen Zeitpunkt gibt es nicht, es liegt an jedem selbst seinen Mut zusammenzunehmen und ein solches Unterfangen anzugehen. Oftmals sucht man selbst Ausreden, kann man sich das leisten? Was ist mit meinem Job? Wie werden Familie und Freunde darüber denken? Ich kann doch nicht alles stehen und liegen lassen?
Worauf kommt es wirklich an?
Der wichtigste Punkt ist unserer Meinung nach, dass man zunächst selbst herausfinden muss, ob man für eine langfristige Reise überhaupt bereit ist. Dazu gehört sehr viel Verzicht. Nicht nur auf seine Freunde, Familie und den gewohnten Alltag muss man verzichten, sondern gegebenenfalls auch auf sauberes Wasser, eine trockene Unterkunft oder eine problemlose medizinische Versorgung. Man sollte sich intensiv mit dem Thema Reisen beschäftigen. Wieso will man überhaupt reisen? Was erhofft man sich davon? Wenn man nach all diesen Überlegungen immer noch überzeugt ist, ja dann sollte man direkt mit der Planung beginnen. Denn ein Aufschieben macht die Sache nicht einfacher.
Kein Zeitpunkt ist perfekt.
Tatsächlich werdet ihr niemals einen perfekten Moment finden! Sei es zu wenig Geld, zu viel Stress bei der Arbeit oder ihr werdet eigentlich zuhause gebraucht. Gründe, die dagegen sprechen, sind schnell gefunden. Außerdem wird auch nicht jeder eure Entscheidung gutheißen, sei es aus Sorge um euch oder anderen Gründen. Doch dir muss klar sein, dass es bei dieser Reise um niemand anderen als dich selbst geht.
Wie macht ihr das mit euren Jobs?
Eva und ich sind noch sehr frisch im Berufsleben. Seit nun knapp zwei Jahren arbeite ich in meiner Unternehmensberatung und tatsächlich findet mein aktuelles Projekt mehr oder weniger ein Ende. Deshalb habe ich diesen Moment genutzt und mein Vorhaben bereits letzten Sommer bei meinem Chef adressiert. In der Beratung ist immer Not am Mann und entsprechend gibt es auch hier keinen perfekten Zeitpunkt, dennoch wurde mir Verständnis für meine Situation entgegengebracht.
Glücklicherweise wurde ich durch meinen Arbeitgeber für die Dauer von einem Jahr freigestellt. Somit kann ich nach unserer Rückkehr direkt wieder dort einsteigen, wo ich im März 2019 aufhören werde. Da ich mich bei meinem aktuellen Arbeitgeber gut aufgehoben und vor allem gefördert fühle, ist das auch eine Variable, die unsere Rückkehr maßgeblich vereinfacht.
Eva hat Ihren Einstieg in der Wirtschaftsprüfung gemacht, konnte dort allerdings bereits nach kürzerer Zeit feststellen, dass Sie diesen Job nicht langfristig ausüben möchte. Deshalb haben wir uns entschieden, die Arbeit noch einmal um ein Jahr aufzuschieben. Sind wir ehrlich, die Arbeit läuft sowieso nicht davon und wir haben noch mehr als genug Jahre vor uns.